Freitag, 26. März 2021

Mehr Geld und Personal für Gesundheit und Soziales!

Mehr Geld und Personal für Gesundheit und Soziales!



Die Corona-Krise hat vor allem den Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich Unglaubliches ab
verlangt. Viele Kolleg*innen waren bei der Betreuung ihrer Patient*innen und Klient*innen enormer
Mehrbelastung ausgesetzt und haben ihre Gesundheit riskiert. Trotzdem schnüren die Regierenden
Rettungspakete für die Wirtschaft anstatt für den Gesundheits- und Sozialbereich. Es gibt schon wieder
erste Stimmen aus der Politik oder von selbsternannten „Expert*innen“, die weitere Einsparungen fordern.
Das alles zeigt, dass wir uns nicht auf die Politik verlassen können.
Nur wir Expert*Innen des Alltags können verhindern,
dass die Kosten für die Krise von uns bezahlt werden.
 

Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass wir uns als Beschäftigte im Gesundheits- und
Sozialbereich organisieren und für echte Verbesserungen kämpfen.

Denn während die Politik unsere Interessen ignoriert, hat Corona der Bevölkerung nochmal vor Augen geführt, wie wichtig unser Bereich ist - das Potential für gesamtgesellschaftliche Solidarität mit unseren Anliegen ist so groß wie noch nie zuvor. Die Gewerkschaftsführung beschränkt sich auf Online-Kampagnen und symbolische Aktionen und versagt völlig darin einen echten Kampf um Verbesserungen zu organisieren. Währenddessen tut sich an der Basis einiges: Pflegestudierende demonstrieren für bessere Ausbildungsbedingungen, Obdachlosenbetreuer*innen wehren sich gegen die Schließung von Einrichtungen und an vielen Arbeitsplätzen gibt es andere konkrete Auseinandersetzungen rund um Arbeitsbedingungen.
 

Als Sozial aber nicht blöd unterstützen wir natürlich jede konkrete Auseinandersetzung, aber wir sind auch der Meinung, dass es notwendig ist zu versuchen, den Unmut zu verallgemeinern und vor allem die Gewerkschaftsführung dazu zu zwingen endlich in die Offensive zu kommen.
Deshalb organisieren wir bis zum Bundeskongress der GPA im Juli eine öffentliche Kampagne und sammeln Unterschriften. Wir fordern:

  • 250 Euro Corona Bonus pro Monat der Pandemie für ALLE Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitsbereich!
  • Sofortige Aufstockung des Personals um 10% in der gesamten Branche. Weitere 10% mehr in den kommenden Monaten. Arbeitgeber und Fördergeber müssen dafür die nötigen Mittel bereitstellen, Schulungen, Ausbildungen und Personalaufstockung organisieren!
  • Die betroffenen Gewerkschaften, insbesondere GPA, VIDA YOUNION und GÖD müssen endlich in die Offensive kommen. Mit einer aktiven Kampagne beginnend mit Betriebsrätekonferenzen und Betriebsversammlungen, öffentlichen Aktionen und anderen Kampfmaßnahmen bis zu Streiks müssen wir gemeinsam nötige Verbesserungen erkämpfen!



Du findest diese Forderungen auch wichtig? Dann sammle in deiner Arbeit und in deinem Umfeld ebenfalls Unterschriften, damit wir gemeinsam konkreten Druck auf die Gewerkschaften aufbauen und bessere Bedingungen erreichen können!



Unterschriftenliste ---> https://drive.google.com/file/d/1W3vVkElIR4_Kld-FRBeSHu1e1Om6IS15/view

Dienstag, 23. März 2021

Schließung des NQ Gudrunstraße verhindern!






Volle Solidarität mit den Kolleg*innen aus der Gudrunstraße!!

Warum wir von „sozial, aber nicht blöd“ voll hinter diesem Arbeitskampf stehen

Vorgeschichte: Worum geht’s eigentlich?

Über die Wintermonate werden in Wien eigene Notschlafstellen und Wärmestuben für obdachlose 
Menschen eingerichtet. Über den Fond Soziales Wien -FSW beauftragt die Stadt unterschiedliche Vereine und Firmen aus dem Sozialbereich (wie im Falle der Gudrunstrasse den Samariterbund)dieser Notquartiere zu errichten. Im Sinne der Pandemiebekämpfung wurde der Betreuungsauftrag für die meisten dieser Quartiere letztes Jahr bis Anfang August verlängert, Seit 6. März ist bekannt, dass dies auch heuer so sein wird. Nur das Notquartier in der Gudrunstraße in Wien Favoriten,soll mit Ende.April geschlossen werden.

Viele in der Belegschaft vor Ort hatten mit einer Verlängerung gerechnet und brauchen dringend den Job.

Kolleg*innen wehrten sich gegen Missstände

Die Kolleg*innen vor Ort waren in den letzten Monaten sehr aktiv. So entstand ein offenen Brief an die Geschäftsführung des Träger (Samariterbund-Wien-Wohnen und soziale Dienste), der Betriebsrat wurde aktiv, es gab eine Teilbetriebsversammlung und einiges mehr. Der Protest richtete sich gegen die schlechte Infrastruktur, die unzureichenden Covid-Schutzmaßnahmen, die permanente Unterbesetzung und die schlechte Bezahlung. Am 6. März erfuhren die Kolleg*innen dann, dass ihre Notschlafstelle als einzige nicht in den Sommer verlängert wird.

Wenn eine Einrichtung von Kolleg*innen die sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen wehren, als einzige vorzeitig geschlossen wird, entsteht zu Recht der Eindruck, dass Kolleg*innen für ihr Engagement bestraft werden sollen.

Engagement richtet sich jetzt auch gegen die vorzeitige Schließung

Umso erfreulicher ist es, dass die Kolleg*innen dies nicht hinnehmen und sich mit einer Protestkundgebung und sehr wahrscheinlich und einem Warnstreik zur wehr setzten. Viele Kolleg*innen wollen auch nach dem 17.3. weiter machen.

„Sozial, aber nicht blöd“ ist solidarisch und unterstützt die Proteste so gut es geht. Insbesondere versuchen wir mit zu helfen den 17.3. groß zu machen, auf den Protest in der Gewerkschaftsbewegung aufmerksam zu machen uvm. Wenn es nach uns geht soll am 17.3. ein Solidaritäskomitte gegründet werden dass die Aufgabe übernimmt in der Öffentlichkeit und in den Gewerkschaften Druck zu erzeugen. Gleichzeitig sollen sich die Kollegen überlegen, wie sie im Betrieb den Druck verstärken können.

Warum ist der Protest so wichtig?
 
  • Erstmals wehrt sich eine Teil-Belegschaft gegen die Schließung ihrer Einrichtung. Es geht um Menschen die diese Betreuungsplätze und die Jobs dringend brauchen! Schon das wäre Grund genug zur solidarischen Unterstützung. Die Umstände unter denen die Kolleg*innen arbeiten müssen, sind aber im Sozialbereich weit verbreitet.Daher setzten die Kolleg*innen ein wichtiges Zeichen, dass man sich wehren kann. Diesen Schritt sollten auch andere Belegschaften im Sozialbereich machen.
  • Die Arbeitgeber und die Spitzen der Gewerkschaften glaubten mit dem 3 Jahresabschluss für die Kollektivverträge von Caritas, Diakonie und SWÖ würde es 3 Jahre ruhig bleiben und kaum Widerstand geben. Das Gegenteil ist der Fall, in vielen Bereichen rumort es und manchmal brodelt es sogar. Es ist wichtig und richtig, dass versucht wird mit Streiks wichtige Ziele durch zu setzen. Es ist gut wenn die zuständigen Gewerkschaften Streiks unterstützen aber passive Unterstützung reicht nicht, es braucht die aktive Mobilisierung von Solidarität in der Gewerkschaftsbewegung! Und trotzdem müssen wir für Streiks nicht auf das OK der Gewerkschaftsspitze warten.
  • Wir brauchen mehr Sozialeinrichtungen und nicht weniger!!
    Auch in Wien werden Einrichtungen, zur Zeit besonders auch Flüchtlingswohnheime,
    Beratungsstellen oder andere Projekte reduziert oder aufgelöst.
    Als kämpferische Basisinitiative wollen wir von „Sozial, aber nicht blöd“ die Kolleg*innen vor Ort zu Streiks und anderen Formen des Widerstand ermutigen.
  • Angesichts der Zustände in der Pflege und im Sozialbereich werden bald Streiks nötig sein um dringend nötige Verbesserungen zu erkämpfen.