Freitag, 10. April 2020

Test Urabstimmung

Nach dem Husch-Pfusch-KV-Abschluss in der SWÖ hat sich an der Basis großer Unmut breitgemacht. Wir wollen einen anderen Weg aufzeigen! Deswegen rufen wir alle Betriebsratsgremien, Streikkomitees und aktive KollegInnen in den SWÖ-Betrieben auf, bis Ende Juni eine Test-Urabstimmung über den KV-Abschluss zu initiieren. Es wird dieses „Verhandlungsergebnis“ nicht rückgängig machen, aber: Wir wollen politische Signale setzen! Um zu zeigen, was die Belegschaft von dem Abschluss hält und um demokratischere Gewerkschaftsstrukturen zu fordern, die eine gemeinsame Willensbildung von Basis und Gewerkschaftsspitze ermöglichen.

Folgende Fragestellung schlagen wir vor: "Bist du mit dem Abschluss einverstanden?"
Antwortmöglichkeit Ja/Nein

Sinnvoll wäre natürlich auch, Kommentare zu der Abstimmung zu ermöglichen. Falls möglich, wäre eine jeweils eigene Auswertung von Gewerkschafts- und Nichtmitgliedern gut!

Wir werden die Ergebnisse der jeweiligen betrieblichen Urabstimmungen sammeln und - wenn gewünscht anonymisiert - laufend veröffentlichen. Ihr könnt sie uns an unser Facebook-Profil oder an sozialabernichtbloed@gmx.at schicken.

Du möchtest auch eine Urabstimmung über den Abschluss in deinem Betrieb durchführen, weißt aber nicht wie? Dann schreib uns auf sozialabernichtbloed@gmx.at oder komm zu unserem nächsten Treffen!

Was ist eine Urabstimmung?
Eine Urabstimmung ist zum Beispiel eine Abstimmung über die Durchführung eines Arbeitskampfes nach dem Scheitern einer KV-Verhandlung oder eine Abstimmung über die Annahme eines Verhandlungsergebnisses. In vielen Ländern ist dies ein fixer Bestandteil gewerkschaftlicher Verhandlungen. In Deutschland beispielsweise ist für die Annahme eines Tarifvertrag-Ergebnisses eine Zustimmung von mind. 25% der Befragten notwendig. In Betrieben können Betriebsratskörperschaften Urabstimmungen z.B. nach Verhandlungen über eine Betriebsvereinbarung abhalten.

In Österreich weigern sich die Gewerkschaften, Urabstimmungen durchzuführen. Bereits bei einer Betriebsrätekonferenz in Wien im November wurde gefordert und beschlossen, dass es Abstimmungen in den Betrieben geben soll, bevor ein Abschluss angenommen wird - dieser Beschluss landete aber in der Schublade. Es wird an der sozialpartnerschaftlichen Verhandlungsmethode hinter verschlossenen Türen und nur mit der Einbeziehung hoher Gewerkschaftsgremien festgehalten. Die Basis hat nichts zu melden.


Hier gehts zur Facebook Veranstaltung 

2 Kommentare:

  1. Urabstimmungen ja, und möglichst echte, über Befragungen hinaus gehend. Wir müssen weiter daran arbeiten, damit das in der Struktur sitzt. Dieses Mal wäre das absolut MINDESTE, dass das Verhandlungsteam beim Abschluss öffentlich Rede und Antwort steht.

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  2. Ist mir persönlich ein Rätsel für wenn die Gewerkschaft verhandelt. Für die Arbeitnehmer? Oder für die Arbeitgeber?

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