Montag, 18. Februar 2019

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, 

Ein paar bewegte Wochen sind zu Ende gegangen. Sollte es heute Montag den 18.2. zu keiner Einigung bei den Kollektivvertragsverhandlungen für den SWÖ-KV kommen, werden die Zeiten wohl noch bewegter werden.

Um uns gut vorzubereiten wollen wir uns am Dienstag (19.2) Abend treffen. Wir wollen die letzten Wochen bilanzieren, streikende KollegInnen unterstützen und Solidaritätsaktionen im Rahmen der Streiks organisieren. Sollte es einen Abschluss beim SWÖ-KV geben, dann werden wir den Abend nutzen um uns den Abschluss in Ruhe anzuschauen und uns eine Meinung zu bilden. Weiters werden wir uns mit dem Ergebnis des Caritas-KV beschäftigen.

Wir wollen Euch daher zu unserem Treffen ganz herzlich einladen:

Treffen Wien: 19.2., 19.00 Uhr

Wir treffen uns am Dienstag den 19.2. um 19:00 im Amerlinghaus (im Raum 3).
Das Amerlinghaus ist in 7, Bezirk in der Stiftgasse 8, gut erreichbar mit dem 49er und der U3..

Wir freuen uns auf Euer Kommen!



Außerdem wollen wir Euch auf unseren Offenen Brief an die Gewerkschaftsspitzen und die SWÖ-VerhandlerInnen aufmerksam machen. Der offene Brief bringt unsere Haltung zu den Streiks und zu den aktuellen Verhandlungen zum Ausdruck. Wenn Du ihn für unterstützenswert hältst, kannst du ihn gerne per Mail an die VerhandlerInnnen schicken.


Offener Brief
an die Gewerkschafts-VerhandlerInnen des SWÖ-KV und die Spitze von GPA-djp und vida

Liebe KollegInnen,
Die erste Etappe einer erfolgreichen Streikbewegung ist zu Ende gegangen. Die Streikbewegung selbst wird wohl weiter weiter gehen müssen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen.
Schon vor den Warnstreiks hat es gut begonnen: Der Sternmarsch am 29.1. in Wien und die Beschäftigtendemonstration am 5.2 in Innsbruck waren ein guter Auftakt.

Die ersten Warnstreiks waren erfolgreich und haben gezeigt, dass viele in unserer Branche kämpfen wollen. Die Streiks waren von vielen spannenden Aktionen begleitet. Typisch für die aktiven, bunten, vielfältigen, aber auch sehr entschlossenen Formen des Streiks waren für uns die sehr gelungene Aktion der KollegInnen der Lebenshilfe Salzburg, die Donnerstagsdemonstrationen in Linz und Graz und die gemeinsame öffentliche Streikversammlung vieler Wiener Sozialbertriebe auf der Mariahilfer Straße. Letztere hat am Ende der Warnstreiktage ein wichtiges Signal gesetzt.
Der allergrößte Teil von uns arbeitet nicht in großen Einheiten (wie z.B. Fabriken), daher ist es für die KollegInnen essentiell öffentlich zusammenzukommen, sich auszutauschen, zu vernetzen und Präsenz zu zeigen. Zusätzlich ist die politische Wirkung durch die Sichtbarkeit viel größer. Und: Es können sich solidarische Menschen anschließen. Wichtig waren auch die zahlreichen Solidaritätsbekundungen von KollegInnen aus der Caritas und vielen anderen Organisationen.
Unsere Gewerkschaften schreiben zu Recht, dass die Beteiligung bei den Streiks weit besser war als erwartet, und dass viele KollegInnen vorbeugend weitere Streiks beschlossen haben.

Wir meinen: Unsere Forderungen machen Sinn. Viele KollegInnen brauchen ihre Umsetzung als dringend notwendigen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität. Es wäre also falsch sich bei 3% oder 3% und ein bisschen mehr zu einigen und, wie letztes Jahr, die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn-/gehalts- und personalausgleich unter den Tisch fallen zu lassen. Erst recht, wenn man als Verhandlungsteam durch eine erfolgreiche Streikbewegung gestärkt und unterstützt wurde.

Besser Streik als schlechter Abschluss! Anstatt wie letztes Jahr nach einer Streikbewegung niedrig abzuschließen, sollten wir heuer unbedingt weiterstreiken, wenn es darum geht unsere Forderungen umzusetzen.

Ein bundesweiter Streik und Aktionstag noch im Februar, ein gemeinsamen Streik des Sozial- und Pflegebereichs und Demonstrationen in den Landeshauptstädten wären ein sinnvoller nächster Schritt.

Nutzen wir die Chance einer Urabstimmung! Auch wenn Maßnahmen wie eine Urabstimmung unter allen betroffenen KollegInnen in Österreich nur eine geringe Tradition haben, zeigt sich bei diesen Streiks, wie sinnvoll eine solche Urabstimmung wäre. Es geht um unseren Lohn und Gehalt, es ist unsere Arbeitszeit, unser Kollektivvertrag und auch unser Risiko, wenn wir streiken. Deshalb sollten wir auch darüber entscheiden können!
Außerdem: Wenn die ArbeitgeberInnen wissen, dass ein Verhandlungsergebnis in einer Urabstimmung akzeptiert werden muss, habt ihr als VerhandlerInnen ein weiteres Druckmittel in der Hand.

Sagt und schreibt uns Eure Meinung. Was ist Eurer Meinung nach der beste Weg, um unsere Forderungen umzusetzen? Wir freuen uns über Feedback und Antworten. Im Sinne einer nötigen Strategiedebatte in der Gewerkschaftsbewegung würden wir Eure Antwort veröffentlichen.
Mit kollegialen Grüßen,
„Sozial, aber nicht blöd“ - die kämpferische Basisinitiative im Sozial- und Pflegebereich.

 

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