Das war die 3.Verhandlungsrunde SWÖ
Nach
mehreren Stunden Verhandlung wurde ein erster „Zwischenstand“
einberichtet:
erstmals nach vier Jahren Forderung nach der
35-Stunden-Woche haben sich die Arbeitgeber zu der vorsichtigen Aussage
durchgerungen, dass sie sich „unter bestimmten Bedingungen“
Arbeitszeitverkürzung~vorstellen können.
Die
Freude währte nur kurz, denn diese „Bedingungen“ haben es in sich:
auf
der Liste der Begehrlichkeiten der Arbeitgeber stehen uA.:
- massivste Flexibilisierungen (am liebsten ohne Betriebsrat)
- mehrmalige Nulllohnrunden (= Reallohnverluste bei Vollzeit)
- Mehrjahresabschlüsse für den KV, keine Quantifizierung der Verkürzung
- ….
In der intensiven
Diskussion im großen Gewerkschaftsgremium wurden viele Argumente
eingebracht, die zeigten, dass diesbezüglich aber noch nichts konkretes
am Tisch liegt:
Es wurde klargestellt: Die Betriebsversammlungen der kommenden Woche sollen dazu genutzt werden, Arbeitskampfmaßnahmen zu diskutieren und Streikbeschlüsse auf Vorrat zu fassen (die Streikfondsfreigabe des ÖGB wird dann später, aber rechtzeitig, eingeholt).
Die gewerkschaftlichen Strukturen in den Bundesländern sollen für die erste Februarwoche Aktionen planen und dafür schon aufrufen, für den Fall dass die Verhandlung am 29.1. kein Ergebnis bringt.
Für Wien ist dies am 5.Februar nachmittags geplant.
Eingefordert wurde dabei, auch die BetriebsrätInnen und Beschäftigten von Caritas und Diakonie, die ja auch gerade in Verhandlungen stehen, miteinzubeziehen.
Die vierte Verhandlungsrunde findet dann am 10. Februar statt. Wird auch auf dieser kein entsprechender Abschluss erreicht, könnten die Streikbeschlüsse der Betriebsversammlungen in die Tat umgesetzt werden!
(Bericht von Selma Schacht, AK-Rätin und Mitglied des großen Verhandlungsteams)
_____________________________________________- Die Flexibilisierungswünsche der Arbeitgeber: längere
Durchrechnungszeiträume, Reduzierung von Zuschlägen, Wegfall von betrieblicher
Mitbestimmung, … würden zu massiven Einkommensverlusten sowie noch geringerer
Planbarkeit des eigenen Lebens führen.
- Mehrmalige KV-Runden ohne jegliche Erhöhung
würden zu mehrmaligen Reallohnverlusten bei Vollzeitbeschäftigten führen und
dazu, dass sich TeilzeitlerInnen die Arbeitszeitverkürzung eh teilweise gleich
selber bezahlen.
- KV-Abschlüsse, die sich über mehrere Jahre
erstrecken führen dazu, dass jahrelang nicht verhandelt wird und somit auch
keine Diskussion und keine Mobilisierung in den Betrieben stattfindet.
Ein „Zurückholen“ dessen, was durch die Politik (Regierungsprogramm) weggenommen wird, ist auch nicht mehr möglich.
Solche überlangen Perioden führen, neben obigen, zudem oft dazu, dass das Wissen und das Bewusstsein um Arbeitskampf und gewerkschaftliche Organisierung verloren geht. - Eine über mehrere Jahre angelegte, zizerlweise Arbeitszeitverkürzung (z.b. Halbstundenschritte) würde in vielen Bereichen zu einer massiven Arbeitsintensivierung führen, sukzessive mehr KlientInnen pro MitarbeiterIn, weniger Vorbereitungs- oder Koordinationszeit, weniger Übergabezeit, ….
Es wurde klargestellt: Die Betriebsversammlungen der kommenden Woche sollen dazu genutzt werden, Arbeitskampfmaßnahmen zu diskutieren und Streikbeschlüsse auf Vorrat zu fassen (die Streikfondsfreigabe des ÖGB wird dann später, aber rechtzeitig, eingeholt).
Die gewerkschaftlichen Strukturen in den Bundesländern sollen für die erste Februarwoche Aktionen planen und dafür schon aufrufen, für den Fall dass die Verhandlung am 29.1. kein Ergebnis bringt.
Für Wien ist dies am 5.Februar nachmittags geplant.
Eingefordert wurde dabei, auch die BetriebsrätInnen und Beschäftigten von Caritas und Diakonie, die ja auch gerade in Verhandlungen stehen, miteinzubeziehen.
Die vierte Verhandlungsrunde findet dann am 10. Februar statt. Wird auch auf dieser kein entsprechender Abschluss erreicht, könnten die Streikbeschlüsse der Betriebsversammlungen in die Tat umgesetzt werden!
(Bericht von Selma Schacht, AK-Rätin und Mitglied des großen Verhandlungsteams)
SWÖ-Aktionstag Wien:
Mi, 5. Februar 2020, 14 Uhr, Stephansplatz
Sollte
die nächste Verhandlung des SWÖ-KV am 29.01.2020 wieder ohne
Ergebnis und ohne akzeptable Vorschläge bleiben, werden sich die
Beschäftigten am 5.2.2020 in der Wiener Innenstadt zu einer
Kundgebung versammeln.
Viele Betriebsräte werden die nur
unterbrochenen Betriebsversammlungen wieder aufnehmen oder extra eine
BV im öffentlichen Raum einberufen.
Wir rufen auch dazu auf, dass
sich die KollegInnen von Caritas und Diakonie auch beteiligen!
Sollten
die Verhandlungen am 29.1. kein Ergebnis bringen, ist das auch eine
Chance!
Die VerhandlerInnen von Vida und GPA-djp sollten dann die
Chance nutzen und ihren Kurs korrigieren.
Wir brauchen eine
Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn und Gehalt UND eine
Gehaltserhöhung, dafür sollten wir weiter Druck machen.
Eine starke
Demonstration am 5.2. kann aber nur der erste Schritt sein um Druck
aufzubauen.
Ohne Aktionen in den Betrieben und ohne Streiks, wird es
weder bei der Arbeitszeit noch bei Lohn und Gehalt echte
Verbesserungen geben. Wir treten daher für Streiks ab der zweiten
Februarwoche ein und werden uns innerhalb und außerhalb der Betriebe
dafür stark machen!
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Die neue Ausgabe unserer Zeitung ist da!
Mit spannenden Artikeln zu der Situation in unserer Branche und Möglichkeiten, aktiv zu werden. Hier zum Nachlesen
- „Und wir sagen es euch gleich - streiken geht auch im Sozialbereich!“
- Beispiel Caritas: Was ist ein Social Business?
- Sozialwirtschaft Österreich: die Verhandlungen zu unserem Kollektivvertrag
- Bundesweit aktiv: auch in Graz!
- Mitbestimmung am Arbeitsplatz: Ist das überhaupt möglich?
- Europas Mangel an Pflegekräften beflügelt Investoren
- Die Grundsätze der Initiative „Wir sind sozial, aber nicht blöd!“
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Nächstes Treffen in Wien: Mo, 27.Jänner
ab 17.00 Uhr im Cafe´ International C.I. , Payergasse 14, 1160 Wien (direkt am Yppenplatz, hinten im Extrazimmer)
Wir
besprechen die laufenden KV-Verhandlungen (SWÖ, Caritas, Diakonie), die
bisherigen Betriebsversammlungen, die Mobilisierung in den Betrieben
und die kommenden Aktionen.
https://mein.aufstehn.at/petitions/gerechtigkeit-fur-die-24-stunden-personenbetreuung?just_launched=true&fbclid=IwAR2TK0TEPbq5-vGfr2iEYiRUDE8yNPYXQfqyyXrTx46Ii7Lr_5lOCgp8c5M
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